ganzes Korn

Ganze Getreidekörner müssen nicht erst verarbeitet werden, um essbar zu sein. Man kann sie auch einfach, so wie sie sind, kochen und essen.

Der Vorteil ist offensichtlich, man isst das ganze, also das volle Korn. Das ist sehr gesund und bietet kulinarisch viel Variation. 

Ganze Körner können als Ersatz für Reis und Nudeln dienen und Gerichte gesünder und interessanter machen. Sie haben, wenn sie gekocht sind, noch einen angenehmen Biss, schmecken mild-neutral und nussig. Die Konsistenz und der Geschmack variiert je nach Getreidesorte ein wenig. Ich empfehle dir, verschiedenes Getreide wie Dinkel, Roggen und Hafer zu probieren und für dich selbst zu entscheiden, welches dir für ein Gericht das liebste ist. Bei meinen Rezepten schreibe ich dir dazu, welches Getreide ich verwende, das kannst du aber nach Belieben variieren.

Normalerweise, wenn Getreide zu Nudeln, Mehl oder Ähnlichem verarbeitet wird, wird das Korn zerteilt, die Schale (Kleie) und der Keimling entfernt und nur der stärkehaltige Teil weiterverarbeitet. (Ausnahme sind natürlich Vollkornprodukte.) 

In der Schale und im Keimling stecken allerdings fast alle für den Körper so gesunden Ballaststoffe, Mineralien, Vitamine und Öle. 

Der größte Nachteil ist jedoch, dass der stärkehaltige Teil ohne Ballaststoffe leicht verdaulich ist und den Blutzuckerspiegel schnell nach oben gehen lässt. Das ist für den Insulinhaushalt sehr schlecht und kann Diabetes hervorrufen. Zudem fällt der Blutzuckerspiegel sehr schnell wieder ab, was zu Heißhunger führt. Der stärkehaltige Teil ist also nicht nur nicht besonders gesund, er sättigt auch nicht lange und treibt uns an, bald wieder etwas zu essen. Energie liefert er uns jedoch ohne Ende. Wenn die Energie in der kurzen Zeit nicht verbraucht wird, lagert der Körper diese in Form von Fett ein. Das Ergebnis: man nimmt zu. 

Nun gibt es natürlich Vollkornprodukte, bei denen meistens das ganze Korn zu Mehl gemahlen wird und dann zu Nudeln, Brot oder Ähnlichem verarbeitet wird. Das schmeckt bei einigen Produkten – aber sicher nicht bei allen. Nudeln aus Vollkorn haben beispielsweise einfach nicht diesen tollen Biss, der Nudeln einfach ausmacht. 

Gesundheitlich ist es auch nicht schlimm, ab und zu Produkte aus hellem Mehl zu essen, solange man das nicht ständig macht. 

Das volle Korn als Ganzes zu essen, soll auch gar keine Produkte aus hellem Mehl ersetzen, sondern einfach eine gute Alternative bieten. 

Reis ist übrigens in großen Mengen auch alles andere als gesund. Der weiße Reis wird auch geschält und der Keimling entfernt. Übrig bleibt wieder nur der ungesunde, stärkehaltige Teil. 

Zudem zieht die Reispflanze das Gift Arsen aus dem Boden und lagert es in den Reiskörnern. Arsen kann in größeren Mengen Krebs verursachen. Aber auch bei regelmäßiger Aufnahme von geringen Mengen Arsen können Gefäße und Nerven geschädigt werden. 

Auch hier sind ganze Getreidekörner wieder eine gute Alternative – bei manchen Gerichten kann man den Reis einfach durch sie ersetzen. Die Gerichte sind dadurch deutlich gesünder und einige schmecken sogar noch besser, wie ich finde. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist gebratener Reis. Dafür hab ich dir hier ein Rezept kreiert: gebratener Reis – ohne Reis

Sehr gut schmecken die ganzen Körner auch als Risotto und in Nudelsalat ähnlichen Salaten. 

langsam beginnen 

Vollkorn ist gesund und hält den Darm fit. Doch wer bisher nur wenig Vollkorn gegessen hat, sollte die Umstellung langsam gestalten, denn der Darm muss sich erst an den Gesundheitsboost gewöhnen. Am besten isst du zu Beginn nur eine kleine Portion Vollkorn am Tag und steigerst dich langsam. 

Man kann das ganze Korn übrigens vor dem Kochen über Nacht in Wasser einweichen, um die Kochzeit zu verringern, ich mache das aber so gut wie nie.